Logo Kanton Bern / Canton de BerneWettbewerb Forschungszentrum Medizin

Standpunkt / Verortung

Für das Inselspital ist das BB 7 auf Grund seiner spezifischen Lage von besonderer Bedeutung. Von Norden über die Murtenstrasse kommend ist dieses Baufeld die erste Adresse des Inselspitals, die täglich tausende Menschen auf ihrer Fahrt in die Stadt Bern sehen. Diese Lage bietet das Potential, nicht nur ein gut funktionierendes Laborgebäude zu realisieren, sondern auch das Selbstverständnis der Insel als Spital und als Institution innerhalb der Stadt wesentlich zu prägen.

Unser Projektentwurf ist sich dieser Situation im Stadtgrundriss sehr bewusst und zeigt nicht nur eine einladende und offene Architektur, sondern orientiert im Grundriss-Layout genau hier die kommunikativen und öffentlichen Bereiche. Der Austausch zwischen den Menschen und den Forschungsbereichen steht hier im Vordergrund. Das Inselspital zeigt hier sehr (selbst-) bewusst, dass Forschung einen sichtbaren und attraktiven Faktor in der Medizin darstellt. Durch das Abknicken der Fassade passt sich unser Projektentwurf mit seiner Volumetrie dem Massstab der umgebenden Bebauung an und schafft zudem eine Aufweitung des Stadtraums, der im Zusammenspiel mit dem BB 6.1 eine attraktive Entree-Situation als Zugang in den zentralen Bereich des Inselareals darstellt. Auch das BB 7 hat hier seinen repräsentativen Zugang und bietet den Mitarbeitern, Studierenden und Besuchern eine Cafeteria zum Verweilen und einen Multifunktionsraum zum fachlichen Austausch. 

Anders als auf der Freiburgstrasse mit seinem sehr urban geprägten Stadtraum wird das BB7 von baumbestandenen, grünen Vorzonen geprägt, die einerseits einen sanften Übergang in die gegenüber liegenden Freibereiche schaffen und andererseits auch im Freiraum viel Platz für Kommunikation bereit halten. Die Forschungsbereiche sind im Grundriss-Layout in den zentralen Bereich des Inselareals orientiert und nutzen hier die Länge und Tiefe des Baufeldes optimal, um kompakte und variable Laborzonen zu schaffen. Die räumliche Organisation der Laborbereiche ermöglicht auch im Inneren unterschiedliche Adressen und Zugangssituationen. Durch die Lage der internen Treppenhäuser sind kurze Wege auch über die Geschosse hinweg garantiert. Die Ausrichtung der Labore in Richtung Pocketpark und Kapelle verstärkt zusätzlich - anderes als auf der öffentlichen Seite - ein ruhiges und konzentriertes Arbeiten.

Hauptweg

Hauptweg

Das BB7 ist ein weiterer Baustein im Inselareal welche den künftigen Rand gegenüber der Friedbühlstrasse säumen wird.

Die Vorzone, welche dem Entwurf vorgelagert wird, soll die Lenkbewegung zu der Nord- Südverbindung aufnehmen. Die durchlässige Ausformulierung des Platzraumes ermöglicht eine freie Durchwegung. Die beiden Gebäude BB6 und BB7 bilden das neue Tor der Nord- Südverbindung welche in der Magistrale des Inselareales mündet.

Grüne Inseln

Grüne Inseln

Die Vorzone zum Pocket Park und entlang der Friedbühlstrasse werden verschieden ausformuliert.

Der Raum zum Pocket Park erhält den Charakter einer Zwischennutzung, wie es im Masterplan Freiraum vorgesehen ist. Der Platzraum übernimmt eine Schwellenfunktion zwischen Areal und Stadtraum. Die vorgeschlagene Vegetation schafft einen menschlichen Massstab und gibt, im Schutz der Bäume, den Raum zur Aneignung frei. Die EG-Nutzungen (Cafeteria, Multifunktionsraum) treten in den Dialog mit dem Stadtraum und erhalten eine vorgelagerte Membrane durch die begrünten Bereiche.

Lebendige Fassaden / Sichtbarkeit

Fassade / Sichtbarkeit

Die Fassade zur Friedbühlstrasse, welche vom Ausblick über den Bremgartenfriedhof profitiert, folgt der inneren Logik des Gebäudes.

In der Arbeitszone soll Austausch stattfinden und kommuniziert werden. Nach diesem Prinzip folgt die Fassade dem inneren Takt und tritt im Erdgeschoss in den direkten Dialog mit dem Stadtraum. In den Obergeschossen wird ein offener Bereich entlang der Fassade ausformuliert welcher die Interaktion und Kommunikation des Forschungsbetriebs erlebbar macht.

Offene Erschliessung

Offene Erschliessung

Die Besucher, die das Gebäude zu Aus- oder Weiterbildungszwecken besuchen, werden im Erdgeschoss über einen offenen Treppenkörper abgeholt.

Die offene Erschliessung soll auch die Interaktion im Gebäude spürbar machen. Die öffentlichen Nutzungen, die an diese Erschliessung andocken, sind so über alle Geschosse verbunden, unter Wahrung des Sicherheitsabschlusses. Besprechungs- und Seminarräume sind über ein bis zwei Geschosse schnell erreichbar. Die Institute erhalten ihre Adresse an diesem Rückgrat des Gebäudes, haben die Möglichkeit auch über das eigene Institut hinaus zu kommunizieren und sich auszutauschen.

Erschliessung

Erschliessung

Zwei Kerne übernehmen die Haupterschliessung und Expressverbindungen des Gebäudes für die Zirkulation von Waren und Personen.

Der offene Treppenkörper als Rückgrat des Gebäudes übernimmt die Adressierung der Institute und schafft eine innere Identität, die von aussen spürbar ist. Die zwei Kerne ermöglichen eine klare Orientierung im Inneren. Ein Kern mündet im Foyer und kann als Personentreppenhaus bezeichnet werden. Der zweite Kern, der als Waren- und Personenkern genutzt werden kann, mündet in der Anlieferung. So können die Waren effizient auf alle Geschosse über die innere Hauptachse verteilt werden.

Labor

Labor

Um eine langfristige und flexible Nutzung zu gewährleisten sind drei Cluster in der Laborzone ausformuliert. Die Cluster folgen dem klaren Ausbauraster von 7.20 m x 7.20 m.

Die Cluster bieten so die maximal mögliche Flexibilität und effiziente Erschliessung. Es entsteht eine klare Laborzone, die den heutigen und künftigen Anforderungen gerecht wird.

Büro Landschaft

Büro Landschaft

Um der Anforderung des Austausches gerecht zu werden zeigt der Projektentwurf auf, wie die Büroarbeit in einer Landschaft, zwischen den Bürozellen, stattfinden kann.

Die Forscher treten in eine aufgelockerte Arbeitsumgebung, die den Austausch und somit die Innovation fördert. Die Gliederung durch die «Büro-Boxen» lassen den Raum mäandrieren und formulieren Zwischenzonen aus, die frei bespielt werden können. So wird der Projektentwurf den Anforderungen an «Bürozonen», «Zellenbüros» gerecht und zeigt dabei auf, wie eine Landschaft als Teil der Innovation verstanden wird, zur Identität wird und den Austausch anregt.

Grundriss

Grundriss

Die Summe aus Labor- und Bürozone auf einem Geschoss, wird durch die Teilung in zwei Bereiche sämtlichen Anforderungen gerecht.

Über die innere Hauptachse werden beide Zonen erschlossen. Der ausformulierte Grundriss ermöglicht auch eine problemlose Überlagerung der Institute. Die Adresse entsteht jeweils am Hauptkern, so hat jedes Institut eine klare Verortung im Gebäude und die Möglichkeit über das eigene Institut hinaus in den Dialog zu treten. Der vordere Teil kann so weiter unterteilt werden und den verschiedenen Grössen der Institute gerecht werden.

Sämtliche Texte, Visualisierungen, Pläne und Schemas sind Bestandteil des Originalprojekts und bilden die Meinung des Verfasserteams ab.

 

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