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Fundation und Tragwerk

Fundation

Die Fundation des mehrere Untergeschosse aufweisenden Baukörpers in die in dieser Tiefe anstehenden, bei entsprechendem Vorgehen gut bis sehr gut tragfähigen sowie kaum setzungsempfindlichen Rückstausedimente erfolgt flach über eine 1.40 m hohe Bodenplatte.

Da die Fundation in die wasserführenden und somit grundbruchgefährdeten Bereiche der Rückstausedimente erfolgt, sind vor dem Aushub des 3. Untergeschosses in einem Raster von 3.00 auf 3.00 m Entlastungsbohrungen, welche mit Sand verfüllt werden, zu tätigen. Dadurch können hydrostatische Grundbrüche in der Baugrubensohle, welche eine Flachfundation verhindern bzw. erheblich erschweren würden, vermieden werden.

Tragwerk

Bei dem in einer wirtschaftlichen Skelettbauweise errichteten Gebäude, welches nachhaltig umgenutzt werden kann, werden die Ortbetonflachdecken von fast ausschliesslich bis in die Untergeschosse durchlaufenden vorfabrizierten Fassaden- und Innenstützen sowie den Kernwänden der beiden, vertikalen Erschliessungszonen getragen.

Bei den schwingungsempfindlichen Laborflächen ist zur Sicherstellung der Gebrauchstauglichkeit der Schwingungspegel sowie die Eigenfrequenz der Geschossdecken zu begrenzen. Dies führt bei dem gewählten Stützenraster zu einer Deckenhöhe von 36 cm. Mit dieser Masse kann somit bezüglich den Luft- und Trittschallanforderungen auf einen schwingungsanfälligen Unterlagsboden verzichtet werden. Es muss lediglich ein nivellierender Zementüberzug von 2 cm für die Aufnahme des Bodenbelages aufgebracht werden. Zudem lassen sich im Bürobereich diese Decke zur passiven Speicherung von Wärmeeintrag nutzen.

Im ZG.1 müssen auf Seite der Friedbühlstrasse die erdgeschossigen Fassadenstützen auf die Parkingstützen abgefangen werden. Dies geschieht, um die lichte Geschosshöhe nicht zu beeinträchtigen, durch in die Decke eingelegte Abfangträger in Stahl. Auf Seite BB 6 greift der angrenzende Zwischenbau des Photonentherapiegebäudes teilweise ins Baufeld BB 7 ein. Hier werden die Wand- und Stützenlasten aufgrund des zurückspringenden ZG.2, UG.2 und UG.3 im ZG.1 und UG.1 mittels Wandscheiben auf die darunterliegende Aussenwand abgetragen.

Die Erschliessung mit Gebäudetechnik erfolgt zentral über die Steigzonen bei den beiden Kernen sowie dezentral über die zwischen den Doppelstützen angeordneten Schächte. Für die weitere Erhöhung der Flexibilität können zudem weitere dezentrale Erschliessungsmöglichkeiten bei den Stützen durch Einlegung von Futterrohren in den Durchstanzpilzen geschaffen werden. Das Tragwerk der Untergeschosse ist so konzipiert, dass bei einer allfällig späteren Umnutzung die beiden Zwischengeschossdecken über UG.1. und UG.2 ohne statischen Ersatzmassnahmen zurückgebaut werden können. Die Abdichtung der Untergeschosse gegen einsickerndes Oberflächenwasser erfolgt nach dem System «Weisse Wanne». Dabei wird bei den erdberührten Aussenwänden und der Bodenplatte wasserdichter Beton verwendet sowie die Betonierfugen und Sollbruchstellen mit Oberflächen- oder Körperfugenbändern abgedichtet. Im Bereich der vertikalen Erschliessungszonen und der beheizten Räume ist für die Erlangung einer hochwertigen Grundwasserabdichtung  zusätzlich eine Frischbetonverbundfolie unter der Bodenplatte bzw. den Aussenwänden in die Schalung einzulegen («Gelbe Wanne»).

Tragwerk
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